Gartentherapie

Was ist Gartentherapie und wie/wo wird sie angewandt?

Gartentherapie gehört zu den naturgestützten Therapien und kann auch der Ergotherapie zugeordnet werden. Sie richtet sich an Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen und kann als unterstützende Therapie beispielsweise bei Menschen mit folgenden Symptomen oder Erkrankungen Anwendung finden:

  • Psychische Erkrankungen wie Depression, Burnout, Ängste, Postraumatische Belastungsstörung
  • Altersbedingte Erkrankungen wie Demenz, körperlicher Abbau durch Bewegungsarmut
  • Kinder mit ADHS, Verhaltensstörungen


Gartentherapie kann institutionell in verschiedenen Einrichtungen als weitere therapeutische Methode genutzt werden. Hierzu gehören:

  • Senioreneinrichtungen
  • Tageskliniken
  • Kurkliniken
  • Rehakliniken
  • Fachkliniken (bspw. für psychische oder psychosomatische Erkrankungen)
  • Krankenhäuser


Sie kann aber auch im ambulanten Kontext nach den individuellen Bedürfnissen der Klient*innen angewandt werden. 

Geschichtlicher Hintergrund

Die Idee Heilungsprozesse mit Hilfe der Natur in Gang zu bringen und zu unterstützen ist schon älter. In Deutschland wurde im 19. Jahrhundert mit dem Errichten von psychiatrischen Kliniken die Heilwirkung der Natur in die achitektonische Planung aufgenommen und die Gelände in ansprechender Natur außerhalb von Städten und häufig in der Nähe von Wäldern angelegt. Die "Patienten" sollten hier Erholung finden und zur Ruhe kommen. Mit der aufkommenden "Arbeitstherapie", die im 20. Jahrhundert häufig zu einem Missbrauch der Arbeitskraft der Menschen in den Kliniken führte, wurde der Gedanke aufgenommen, dass eine sinnvolle Betätigung im Freien die Genesung fördern kann. 

Seit den 1990er Jahren gibt es in Deutschland Einzelakteuere, die Initiativen gründeten, um eine eigenständige und neue Therapierichtung - die Gartentherapie - ins Leben zu rufen. Inzwischen werden verschiedene Weiterbildungen angeboten und ein wachsender Austausch im Inland (z. B. beim Gartentherapiekongress in Erfurt), aber auch im Ausland, wo die Tradition der horticulture therapy besonders in den USA und in Großbritannien noch weiter fortgeschritten ist, findet statt.

Die Gartentherapie ist eine noch junge Therapieform, die dabei ist, ihren wohlverdienten Platz in der Therapielandschaft einzunehmen. Denn sie bietet eine Vielfalt von Einsatzmöglichkeiten und spricht Menschen fast jeden Alters in den verschiendesten Lebenslagen an.

Was Gartentherapie leisten kann

Gartentherapie spricht den Menschen als Ganzes in seiner aktuellen Verfasstheit an. Sie kann individuell auf die Situation des Einzelnen abgestimmt werden und dabei persönliche wie auch kollektive oder soziale Prozesse in Gang setzen:

  • sie wirkt ausgleichend auf das Nervensystem
  • sie spricht die Sinne an und aktiviert sie
  • der Körper wird in Bewegung gebracht und die Kondition trainiert
  • gleichzeitig beruhigt sie den Geist und führt zu mehr innerer Ruhe
  • die Tätigkeiten unterstützen das Hervorbringen und Durchleben von "schwierigen" Gefühlen
  • sie bringt das Individuum zu sich selbst und fördert die Selbstwahrnehmung
  • gleichzeitig gibt sie Gelegenheit für soziale Kontakte und Austausch
  • der Aufenthalt im Freien und an der frischen Luft unterstützen das Immunsystem
  • die Arbeit gibt Sinn und die Möglichkeit zu gestalten

Mein  Angebot

Ich möchte Menschen während ihrer Heilungsprozesse mit der Kraft der Natur unterstützend zur Seite stehen. Dafür biete ich meine Erfahrungen in der Gruppenbetreuung, aber auch in der individuellen Einzelbegleitung an.
Gerne gestalte ich auch Seminare zur Prävention, denn der Aufenthalt im Freien und die körperliche Aktivität unterstüten, wie oben beschrieben, eine gesunde Psyche, ein starkes Immunsystem, das Herzkreislaufsystem und das Wohlbefinden im Allgemeinen.

Ein Garten ist den Jahreszeiten sowie klimatischen Schwankungen ausgesetzt. Er ist nie gleich und nie fertig. Dies als Metapher versinnbildlicht meinen Wunsch Menschen ein Stück auf ihrem Weg durch die verschiedenen Herausforderungen, die das Leben mit sich bringt, begleiten zu wollen.

Verwendete Literatur: Deutscher Verband der Ergotherapeuten e.V.: Gartentherapie.

Links:
https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/9777-rtkl-pflanzen-helfen-heilen